Die VISION hinter dem Projekt "Aussichtsturm"
Die Königswarte – der östlichste Berg Österreichs
Der Aussichtsturm „Königswarte“ bietet einen herrlichen Rundblick, von den Eichenwäldern im Westen bis weit über den Wienerwald hinaus zu den Voralpen mit Schneeberg und Rax. Von der Ungarischen Tiefebene im Osten, den ehemaligen eisernen Vorhang, der auch die einstige Österreichisch-Ungarische Grenze darstellte, weit über die Karpaten, den Neusiedler See, den Nationalpark March-Donauauen, bis hin zur Gemüsekammer Österreichs, ins Marchfeld. Der Aussichtsturm, direkt an der österreichischen Außengrenze zur Slowakei, soll einen völkerverbindenden Knotenpunkt für die Menschen aus Ost und West in der neuen Zentralregion Europas, zwischen den beiden Großstädten Wien und Bratislava, bilden. Die Königsware liegt auf geschichtsträchtigem Boden, wo sich seit 1958 auch eine Außenstelle des österreichischen Bundesheeres befindet, die im Volksmund auch als Wetterstation bezeichnet wird.
Die Geschichte der Königswarte
Der Name „Königswarte"
Diese Anhöhe, die zur Zeit der Habsburger am Rande des Parade- und Aufmarschplatzes der ungarischen Könige gelegen war, diente schon damals den Strategen der Monarchie als geeigneter Beobachtungspunkt.
Im Osten (ungarische Tiefebene), im Dreieck Kittsee – Berg – Pressburg (Bratislava), ließen die Habsburger Heerscharen aufmarschieren.
Die Habsburger waren auch Könige von Ungarn und wurden in Pressburg, der damaligen Hauptstadt des Königreiches Ungarn gekrönt.
Bereits 1189 sammelte Kaiser Friedrich Barbarossa die deutschen Ritter, die am 3. Kreuzzug (1189-1192) teilnehmen, auf der Ebene von Kittsee.
1563 hielt Herzog Maximilian vor seiner Krönung in Pressburg zum König von Ungarn bei der Bergkapelle „St. Peter und Paul“ Ausschau nach seinen Truppen.
Am 4.5.1683 hielten Kaiser Leopold I und Erzherzog Carl von Lothringen vor der zweiten Türkenbelagerung auf dieser Ebene eine Heerschau ab.
Vor der Schlacht bei Austerlitz (2.12.1805) war Kaiser Napoleon I. mit seinem Schwager, dem Marschall Murat (auch König von Neapel), auf der Königswarte, um von dort aus seine in der Ebene Kittsee lagernden Truppenteile zu überblicken.
Am 29.08. und 16.10.1811 genoss Kaiser Franz I. die herrliche Aussicht der Königswarte.
Im Dezember 1848 war Kaiser Franz Joseph I. mit dem Banus von Kroatien Jellasich auf der Königswarte, um die nach der Schlacht bei Schwechat fliehenden ungarischen Freischärler zu beobachten.
... und die Geschichte dieses Berges ist noch nicht zu Ende!
Technische Daten und Details zum Aussichtsturm
Seehöhe (Basis): 344 m
Gesamthöhe der Warte: 22,70 m
Höhe des Aussichtsplateaus: 19,20 m
Stufenanzahl: 120
Die Tragkonstruktion besteht aus 28 m³ brettschichtverleimter „Douglasie“, neben der Lärche das widerstandsfähigste heimische Nadelholz. Die Steiganlage und Dachschalung wurde aus 8 m³ heimischer Lärche gefertigt. Sämtliche Holzbauteile sind mit Holzschutzmittel imprägniert. Auf die Primärkonstruktion ist als Dach eine Folienabdeckung aufgebracht und mit einer Blitzschutzanlage versehen. Alle Stahlteile sind feuerverzinkt ausgeführt.
Die Aussichtswarte ist auf eine mit Köchern gefertigte 9,25 x 9,25 m große, mehr als 1 m dicke Betonplatte aufgesetzt, mit 120 Stahlankern in den Felsboden verankert und mit 4,4 t Stahl beschwert. Die Tragkonstruktion des Turmes ist über 8 Stahlfüße an das Fundament angeschlossen. Der tragende Kern der Primärkonstruktion gliedert sich in vier V-förmige Böcke, deren Gelenksachsen in einem vertikalen Abstand von 4,80 m zueinander um 90 Grad versetzt sind. Die Konstruktion wird durch 4 Außenstützen, sowie 4 Innenstützen, welche die Stiegenanlage von innen begrenzten, stabilisiert.
Der obere Pfettenkranz wird als räumlicher biegesteifer Rahmen gebildet. Auf die Primärholzkonstruktion ist das Dach mit einer Folienabdeckung aufgebracht.
Die Treppenkonstruktion mit Zwischenpodesten, alle 4,8 m, wurde bewusst flach ansteigend konzipiert, um auch höhenempfindlichen und älteren Menschen, sowie Kindern einen angenehmen und ermüdungsfreien Aufstieg zu ermöglichen.
Besonderes Augenmerk lag auf dem konstruktiven Wetterschutz. So wurden sämtliche Stabanschlüsse der Tragekonstruktion und Stiegenanlagen so ausgeführt, dass die Holzbauteile möglichst nicht zusammenstehen, sondern vom Luftzug umweht werden. Damit ist ein rasches Austrocknen des Holzes nach Niederschlägen gewährleistet.
360 Grad Panorama
Die Aussicht vom "Turm" (04.06.2003)